SSD im RAID – Voraussetzungen, Nutzen, Vorteile und Nachteile

Das Zusammenschalten mehrerer Festplatten im RAID bietet viele Vorteile. Je nach Art des RAID kann so die Geschwindigkeit oder die Datensicherheit erhöht werden – oder sogar beides. Aber lohnt sich das für SSD Laufwerke?

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SSD im RAID Verbund

  • Mehr Geschwindigkeit mit RAID 0
  • Höhere Datensicherheit mit RAID 1
  • Kein TRIM-Befehl bei SSD

Das ist ein RAID

Die Abkürzung RAID steht für „Redundant Array of Independent Disks“, also „Redundante Anordnung unabhängiger Festplatten“. Dabei werden mehrere Festplatten so zusammengeschaltet, als handele es sich dabei um ein einzelnes Laufwerk. Außer bei RAID 0 findet man alle Daten außerdem auf mindestens zwei Platten, deshalb die Bezeichnung als redundant. Besonders verbreitet sind aktuell zwei RAID-Anordnungen, nämlich RAID 0 und RAID 1.

Vor- und Nachteile bei RAID 0

Bei RAID 0 werden die Daten abwechselnd auf zwei verschiedene Festplatten geschrieben. Das erhöht die Geschwindigkeit, denn während das eine Laufwerk noch mit dem Schreiben einer Information beschäftigt ist, kann das zweite schon die nächsten Daten verarbeiten.

Grundsätzlich funktioniert das mit SSD wie bei HDD auch, die Geschwindigkeit lässt sich deutlich erhöhen. Unter Umständen kann es billiger und schneller sein, zwei kleinere und kostengünstige SSD im RAID 0 zusammenzuschalten als eine größere und teurere SSD zu verwenden. Durch den Geschwindigkeitsgewinn eines RAID 0 können zwei billige 128 GB SSD beispielsweise schneller sein als eine hochwertige 256 GB SSD.

Allerdings sind SSD ohnehin sehr schnell. Unter Umständen kann das Geschwindigkeitsplus deshalb gar nicht voll ausgeschöpft werden. Außerdem ist die Gefahr eines Datenverlusts bei RAID 0 generell höher, denn sobald eine SSD ausfällt, sind die gesamten Daten verloren. Regelmäßige Backups sind deshalb Pflicht.

Vor- und Nachteile bei RAID 1

SSD im RAID 1 Verbund sollen mehr Datensicherheit bieten, denn alle Informationen werden parallel auf zwei Laufwerke geschrieben, sie sind also tatsächlich redundant.

Grundsätzlich ist RAID 1 dort interessant, wo Datenausfälle sehr teuer werden können. Gerade für Privatnutzer sind regelmäßige Backups meist eine ausreichende und günstigere Alternative. Denn RAID 1 benötigt die doppelte Speicherkapazität, da alle Daten auf zwei Laufwerken vorhanden sind. Außerdem steigt der Stromverbrauch deutlich an.

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, im RAID 1 statt zwei HDD zwei SSD zu verwenden.

RAID einrichten

Ein RAID kann direkt im BIOS angemeldet werden, dazu muss beim Hochfahren des Rechners nur F2 gedrückt und der Verbund dann angelegt werden. Beim Neuanlegen ist aber zu beachten, dass alle alten Daten dann verloren sind, deshalb sollte vorher unbedingt eine Datensicherung durchgeführt werden.

Ob es sich bei den Laufwerken im RAID um SSD oder HDD handelt, spielt kaum eine Rolle. Allerdings funktioniert im RAID der TRIM-Befehl oft nicht mehr, mit dem die SSD darüber informiert wird, welche Datenblöcke nicht mehr mitgeschrieben werden müssen. Das verlangsamt die SSD wieder etwas und erhöht den Stromverbrauch.

Fazit

Ein RAID 0 Verbund aus preiswerten SSD kann die günstigere und trotzdem schnellere Alternative zu einer teuren Premium SSD sein. Für die meisten Nutzer dürfte aber die Geschwindigkeit einer regulären SSD ausreichen. RAID 1 Verbünde sind vor allem bei sehr hohen Ansprüchen an die Datensicherheit sinnvoll. Grundsätzlich lassen sich SSD im RAID genauso verwenden wie HDD, allerdings funktioniert oft der TRIM-Befehl im RAID nicht.

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