Wie der Name schon andeutet, ist die Toshiba Q300 Pro die schnelle Schwester der Toshiba Q300. Auch die Garantie ist mit fünf Jahren deutlich länger als die drei Jahre der Mainstream-SSD. Dafür müssen Käufer aber auch ein bisschen tiefer in die Tasche greifen, die Pro-Version kostet mitunter fast das Doppelte. Lohnt sich das Geschwindigkeitsplus?
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Die Toshiba Q300 Pro im Überblick
- Schnelle Schwester der Q300
- Im gehobenen Preissegment
- Schnell im sequentiellen Zugriff
- Wahlfreier Zugriff nur Mittelmaß
- Fünf Jahre Garantie
SSD für sicherheitsbewusste Nutzer
Toshiba gehört zu den SSD-Herstellern, die auch im Geschäft mit klassischen Magnetfestplatten eine wichtige Marktstellung haben. Der Großteil des Geschäfts entfällt immer noch auf HDDs, daneben bieten die Japaner auch eine SSHD, eine Kombination aus SSD und HDD. Außerdem hat das Unternehmen in den 1980er Jahren den Flash-Speicher erfunden. All das mag dazu beigetragen haben, dass die Toshiba Q300 Pro in Sachen Qualität und Langlebigkeit überzeugt.
Auch bei der Geschwindigkeit steht sie gut da, mit den neuen SSDs im Formfaktor M.2 wie der Samsung 950 Pro kann sie aber nicht mithalten, denn die Q300 Pro ist eine klassische SSD im Formfaktor 2,5 Zoll mit SATA III (6 Gb/s) als Anschlusstechnik. Dafür ist sie aber auch nicht ganz so teuer wie die überwiegend noch recht hochpreisigen M.2 SSDs.
Schneller als die Schwester
Bis zu 550 MB pro Sekunde lassen sich mit der 256 GB großen Q300 Pro lesen, schneller ist kaum eine SSD mit SATA III. Samsungs 850 Pro kommt auf den gleichen Wert, die ADATA XPG SX930 liest mit 560 MB pro Sekunde etwas schneller. Geschwindigkeiten von mehr als 2.000 MB pro Sekunde, wie sie M.2 SSDs erreichen, sind natürlich weit entfernt. Auch die Schreibgeschwindigkeit ist mit bis zu 520 MB pro Sekunde sehr zufriedenstellen. Allerdings kommt die 240 GB große Q300 auf die gleichen Werte.
Nicht ganz so gut sind außerdem die Ergebnisse beim wahlfreien Zugriff. Beim 4K QD32 Test, bei dem eine Warteschlange von 32 je 4KB großen Datenpaketen abgearbeitet werden muss, schafft die Q300 Pro beim Lesen pro Sekunde 92.000 Ein- und Ausgabeoperationen (Input/Output Operations per Second – IOPS). Das sind weniger als die 97.000 IOPS der deutlich günstigeren 850 EVO von Samsung. Beim Schreiben erreicht die Toshiba Q300 Pro SSD sogar nur 63.000 IOPS, in der 128 GB großen Variante nur 58.000 IOPS. Das ist nicht nur deutlich weniger als die 88.000 IOPS der Samsung 850 EVO, sondern sogar weniger als die Schwester Q300 erreicht, sieht man mal von der 120 GB großen Variante ab, die nur 40.000 IOPS erreicht.
5 Jahre Garantie
Wie bei der Q300 gibt es auch bei der Pro Version eine Migrationssoftware und Speicherdienstprogramme kostenlos mit dazu, wobei letztere nicht als CD beiliegen, sondern von der Toshiba-Seite heruntergeladen werden müssen.
Gegenüber der durchaus zuverlässigen Q300 bietet Toshiba aber bei der Qualität noch einmal mehr. Für mehr Fehlersicherheit sorgt allein schon die Tatsache, dass statt der 3-Bit-NAND-Flash-Speicherzellen solche mit nur zwei Bit Speicherkapazität eingesetzt werden. Die von Toshiba selbst entwickelte Quadruple Swing-By Code Technologie zur Fehlerkorrektur kommt ebenfalls nur in der Pro-Version zum Einsatz.
Die mittlere Betriebsdauer zwischen zwei Fehler liegt zwar mit 1,5 Millionen Stunden nicht höher als bei der Schwester, allerdings ist die Zahl der insgesamt speicherbaren Daten deutlich größer. Die SSDs sollen sich statt rund 250- rund 625-mal löschen und wieder beschreiben lassen. Für die 512 GB große SSD bedeutet das, dass auf ihr bis zu ihrem Lebensende 320 TB an Daten gespeichert werden können – natürlich nur, wenn dazwischen immer wieder gelöscht wird. Toshiba bietet deshalb seine eingeschränkte Garantie in der Pro-Version für fünf statt drei Jahre an.
Fazit
Eine schnelle SSD, die aber beim wahlfreien Zugriff Schwächen zeigt. Vor allem beim Schreiben bleibt die Leistung teilweise deutlich hinter derjenigen der günstigeren Konkurrenten zurück. Beim sequentiellen Zugriff zählt sie zu den schnellsten mit Formfaktor 2,5 Zoll, übertrifft ihre Schwester Q300 aber kaum. Deshalb müssen sich Käufer fragen, ob der Mehrpreis gegenüber der Toshiba Q300 oder der Samsung 850 EVO den kleinen Gewinn an Tempo wirklich wert ist.
Wem Schnelligkeit sehr wichtig ist, für den kann eine M.2 SSD die bessere Wahl sein, die mitunter das Vierfache an Geschwindigkeit bietet, allerdings auch zu einem noch einmal höheren Preis. Zu den besten Angeboten gehört die Toshiba aber in Sachen Zuverlässigkeit und Haltbarkeit. Und bietet die Pro-Version auch noch mal mehr als die ebenfalls gute Q300. Deshalb eine SSD vor allem für Nutzer, die ihre SSD oft löschen und neu beschreiben sowie Wert auf Zuverlässigkeit legen.
Toshiba Q300 Pro – Technische Daten und Datenblatt
Modell | 512 GB – HDTS451EZSTA 256 GB – HDTS425EZSTA 128 GB – HDTS412EZSTA |
Formfaktor | 2,5 Zoll |
Abmessungen (L x B x H) | 100 x 69,85 x 7 mm |
Schnittstelle | SATA 6 Gb/s (abwärtskompatibel) |
Controller | Toshiba TC358790 |
NAND Flash Memory | 2-bit-per-cell A19nm NAND Flash |
Kapazität | 960, 480, 240, 120 GB |
Geschwindigkeit Lesen | 550 MB/s |
Geschwindigkeit Schreiben | 520 MB/s (512GB, 256GB) 510 MB/s (128GB) |
IOPS lesen | 92.000 IOPS (512GB, 256GB) 91.000 IOPS (128GB) |
IOPS schreiben | 63.000 IOPS (512GB, 256GB) 59.000 IOPS (128GB) |
MTBF | 1,5 Mio. Stunden |
TBW | 512 GB – 320 TB 256 GB – 160 TB 128 GB – 80 TB |
Leistungsaufnahme | 3,3 W |
Garantie | 5 Jahre |
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