Langlebigkeit von SSD Festplatten – Wie die Lebensdauer einer SSD verlängern?

SSDs sind deutlich robuster als klassische Magnetfestplatten. Weil sie keine mechanischen Teile wie einen Motor brauchen, machen sie nicht nur weniger Lärm, sondern gehen auch weniger schnell kaputt. Allerdings halten auch sie nicht unbegrenzt, nach jedem Speichervorgang ist die Leistung etwas geringer, die Speicherkapazität aber auch die Geschwindigkeit sinken. Aufhalten kann man diesen Prozess nicht, allerdings verlangsamen.

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Das Wichtigste in Kürze zu SSD Lebensdauer

  • Längere Lebensdauer als bei mechanischen Festplatten
  • Oxidschicht nutzt sich ab
  • Defragmentierung ausschalten
  • Tools informieren über Zustand der SSD

Warum eine SSD altert

Bei einer mechanischen Festplatte (HDD) ist die Funktionsweise ganz einfach. Der Schreib- und Lesearm magnetisiert die Platte beim Schreiben. Die magnetische Ausrichtung lässt sich beim Lesen wieder abfragen. Wird die HDD neu beschrieben, wird einfach die Struktur neu ausgerichtet.

Bei SSDs werden Informationen gespeichert, indem eine Zelle entweder geladen oder nicht geladen wird. Eine Oxidschicht sorgt dafür, dass die Ladung dauerhaft erhalten bleibt. Zum Löschen werden Elektronen mit hoher Spannung durch die Oxidschicht geschickt. Dabei wird die Schicht jedes Mal etwas beschädigt. Je nach Hersteller lässt sich das unterschiedlich oft wiederholen, dann ist die Zelle nicht mehr zu gebrauchen.

Blockweise Löschen senkt Tempo

Das ist nicht das einzige Problem. Denn Daten können nur blockweise gelöscht werden. Das bedeutet unter Umständen, dass der Controller erst einmal sinnvolle Blöcke schaffen muss, bevor er mit dem eigentlichen Löschvorgang beginnt – um dann erst schreiben zu können. Dadurch werden SSDs deutlich langsamer.

Defragmentierung stoppen

Bei mechanischen Festplatten sorgt das Defragmentieren dafür, dass zusammen gehörende Daten auch zusammen stehen und die Festplatte nicht ständig an einer anderen Stelle weiterlesen oder –schreiben muss. Das kostet bei HDDs nämlich viel Zeit, ist aber bei SSDs kein Problem. Weil beim Defragmentieren viele Daten von ihrer alten Stelle gelöscht und neu geschrieben werden, schadet es der Lebensdauer der SSD. Es sollte daher ausgeschaltet werden, gleiches gilt auch für das Prefetching.

SSD Defragmentierung deaktivieren: Unter Start – Zubehör – Systemprogramme – Defragmentierung – Planung aktivieren – Häkchen bei “Ausführung nach Zeitplan” entfernen
SSD Defragmentierung deaktivieren: Unter Start – Zubehör – Systemprogramme – Defragmentierung – Planung aktivieren – Häkchen bei “Ausführung nach Zeitplan” entfernen

Tools zur Qualitätskontrolle

Manche SSD-Hersteller bieten zu ihren Produkten auch kostenlose Tools, mit denen sich der Status der Festplatten überwachen lässt. Daneben gibt es Produkte unabhängiger Anbieter wie HD Tune. Mit einem Farbschema, dass ein bisschen das Bild erinnert, das ältere Windows-Versionen beim Defragmentieren anzeigten, informiert HD Tune beispielsweise darüber, welche Zellen langsam und welche sogar bereits tot sind. Besonders interessant ist der Wert „SSD Life Left“, den die meisten Tools anzeigen. Er gibt die restliche Lebenszeit an. Bei 10,0 Prozent oder weniger sollte die SSD unbedingt ausgetauscht werden.

Fazit

SSDs altern, das ist so unvermeidlich wie das Altern beim Menschen. Auch mit Hilfe von Tools wie HD Tune lässt sich das nicht aufhalten, allerdings  erhält man dadurch einen Überblick über die Restlebensdauer und Leistungsfähigkeit seiner SSD und kann so rechtzeitig eine neue Festplatte einbauen. Trotz der begrenzten Lebensdauer sind SSDs mechanischen HDDs nicht nur im Hinblick auf die Geschwindigkeit überlegen, sondern auch bei der Haltbarkeit. Etwas verlängern lässt sich die Einsatzzeit, wenn man die Zahl der Schreibvorgänge reduziert. Beispielsweise indem man die Defragmentierung ausschaltet oder nicht nach jeder Änderung ein Backup gespeichert wird, sondern nur einmal am Tag oder alle zwei bis drei Tage. Und natürlich gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Herstellern.

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