Wichtige Leistungsmerkmale von SSD – Das sagen sie aus

Wer Produktbeschreibungen von SSD Festplatten liest, der muss sich mit zahlreichen Fachbegriffen herumschlagen. Da ist die Rede von IOPS, MTBF, sequentiellem oder wahlfreiem Zugriff – aber was verbirgt sich dahinter?

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Die wichtigsten Leistungsmerkmale von SSD Laufwerken:

  • Zwei Arten des Zugriffs
  • IOPS als Geschwindigkeitsangabe
  • Fehleranfälligkeit in MTBF
  • Stromverbrauch je nach Einsatz

Geschwindigkeit ist nicht alles, aber viel

Wer sich eine SSD kauft, tut das oft wegen der höheren Geschwindigkeit. Deshalb sind die Daten zur Schnelligkeit der SSD natürlich mit die Wichtigsten. Allerdings lässt sich diese nicht so einfach messen, denn sie ist von vielen Faktoren abhängig.

Die Angaben der Hersteller beziehen sich deshalb meistens auf die Höchstgeschwindigkeit, in SSD-Tests von Fachzeitschriften werden dagegen meist Durchschnittswerte angegeben. Unterschieden werden dabei auch verschiedene Zugriffsarten.

Wahlfreier vs. sequentieller Zugriff

Wahlfrei, das hört sich zunächst einmal gut an. Doch diese Art des Zugriffs ist die langsamere und für das Laufwerk anstrengendere, denn wahlfrei bedeutet nicht, dass die SSD die Wahl hat, sondern das Betriebssystem. In der Praxis wird oft ein sogenannter 4K oder 4KB Test durchgeführt. Das bedeutet, dass 4 KB große Datenpakete an verschiedenen Stellen der SSD abgelegt sind und dort Informationen gelesen und geschrieben werden müssen.

Anders dagegen beim sequentiellen Zugriff, hier liegen alle Daten nebeneinander. Gut vorstellen kann man sich das, wenn man an eine klassische HDD denkt. Hier müssen Speicherplatte und Lesearm beim wahlfreien Zugriff ständig in eine neue Position gebracht werden, beim sequentiellen wird dagegen Stück für Stück der Reihe nach ausgelesen oder geschrieben. Das geht natürlich schneller, auch bei einer SSD.

IOPS oder MB/s?

Zwei Werte findet man oft bei den Geschwindigkeitsangaben, nämlich die MB pro Sekunde und die Zahl der Ein- und Ausgabeoperationen pro Sekunde, vom englischen Input/Output Operations per Second als IOPS abgekürzt. IOPS sind der Kehrwert der Zugriffszeit, je kürzer diese ist, desto höher die Zahl der IOPS.

Direkt vergleichen lassen sich IOPS und MB pro Sekunde nicht miteinander. Bei beiden gilt aber: Je höher der Wert, desto schneller die SSD. Allerdings gelten die Werte teilweise nur für ein bestimmtes Datenvolumen, beispielsweise bei SSHD, bei denen ein kleiner Flash-Speicher als Cache dient und die Daten später auf einer klassischen HDD abgelegt werden. Ist der schnelle Flash-Speicher voll, geht die Leistung deutlich zurück. Meist werden die Angaben zum wahlfreien Zugriff in IOPS angegeben, die zum sequentiellen Zugriff in MB pro Sekunde.

MTBF und TBW

Die Abkürzung MTBF steht für Mean Time Between Failures, also die mittlere Zeit zwischen zwei Ausfällen. Je höher der Wert ist desto länger ist die vermeintliche Haltbarkeit der SSD.

Ein anderer Wert zur Messung der Haltbarkeit einer SSD ist die Zahl der Bytes, die insgesamt geschrieben werden können. Dieser Wert ist nicht zu verwechseln mit der Kapazität, die angibt, wie viele Daten auf dem Laufwerk gespeichert werden können ohne dafür etwas löschen zu müssen. Die Zahl der Total Bytes Written (TBW) gibt dagegen an, wie viele Bytes geschrieben werden können, wenn die alten Daten regelmäßig gelöscht werden können. Die Höhe ist deshalb abhängig von der Haltbarkeit, aber auch der Größe der SSD. Eine SSD mit 120 GB, deren Zellen 1.000 Mal neu beschrieben werden können, hätte also einen TBW-Wert von 12.000 GB beziehungsweise 12 TB.

Fazit

Vor allem auf Ausdauer und Geschwindigkeit legen die meisten Nutzer Wert. Auch der Stromverbrauch ist ein interessanter Wert, insbesondere bei SSD Festplatten in Notebooks. Hier muss zwischen dem Verbrauch in Ruhe und im Betrieb unterschieden werden. Insgesamt sind die genannten Werte eine gute Basis für einen Vergleich. Allerdings sollte auch gefragt werden, ob die angegebene Maximalgeschwindigkeit in der Praxis wirklich immer so erreicht wird. Und zu guter Letzt spielt natürlich auch der Preis eine große Rolle.

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2 Kommentare

  1. Guten Tag

    Nach meiner Rechnung geben 120GB mal 1000 120000.
    Eine SSD mit 120 GB, deren Zellen 1.000 Mal neu beschrieben werden können, hätte also einen TBW-Wert von 12.000 GB beziehungsweise 12 TB.
    Mach ich einen Überlegungsfehler?

    Danke für den Feedback
    Gruss
    r.galliker

    1. Hallo galliker,

      vielen Dank für den Hinweis! Sie haben vollkommen recht, in den Artikel hat sich eindeutig ein Rechenfehler eingeschlichen. Sollte ein Hersteller garantieren, dass eine SSD mit 120 GB Speicherkapazität 1.000 Mal beschrieben werden kann, entspricht es natürlich einem TBW-Wert von 120 TB.

      TBW (Total Bytes Written) gibt einen theoretischen Wert für die Lebensdauer/Belastbarkeit einer SSD an. So sollte zum Beispiel eine Crucial MX300 mit einer Speicherkapazität von 275 GB und einem TBW-Wert von 80 TB (Terabyte) rund 290 Mal komplett gelöscht und wieder neubespielt werden können. Dies entspricht auch täglich 43 GB geschriebenen Bytes insgesamt über einen Zeitraum von 5 Jahren.

      Viele Grüße
      Michael @ ssd-ratgeber.de

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